Richard Zorn begann seine intensive Beschäftigung mit historischen Grenzsteinen vor 100 Jahren (ab 1921) und gilt seitdem als der Pionier der Grenzsteinforschung weit über das Rhein – Main – Gebiet hinaus. Dieser Ruf begründete sich bislang hauptsächlich aus seiner wegweisenden Publikation ‚Grenzsteine des Rhein – Main – Gebietes‘ von 1931 mit der genauen Beschreibung der dort dargestellten über 700 Grenzsteine und deren Abbildung in von ihm angefertigten, maßstabgerechten Zeichungen (in schwarz-weiss). Neben dem ausführlichen Vorwort zu seiner Arbeit und einigen Fachbeiträgen in Zeitungen sowie 2-3 Portraitfotos am Grenzstein war bis heute nicht viel mehr überliefert.
Das hat sich mit dem Auffinden des Nachlasses von Richard Zorn durch Prof. Peter W. Hübner Ende Februar 2025 schlagartig geändert. Seine handschriftlichen Aufzeichnungen, Lagepläne, Beschreibungen und insbesondere hunderte der originalen hancolorierten Grenzsteinzeichnungen sind Anlass, mit der Forschungsarbeit anhand des nun vorliegenden Nachlasses neu anzusetzen; nicht nur hinsichtlich der Grenzsteinthematik, sondern auch bezüglich aller anderen Felder Zornschen Wirkens.
